Infobrief 2021

Ab Januar 2021 konnten unsere Kindergartenkinder endlich wieder beschult werden.

Liebe Freundinnen und Freunde von hope,

auch im zurückliegenden Jahr hatte die Coronapandemie einen großen Einfluss auf unsere Projektarbeit. Nach dem Lockdown im März 2020 haben ab Oktober die Schulen in Kenia den Unterricht für die Abschlussklassen wieder aufgenommen.

Die Lebensmittel-Verteilaktionen an die Kinder und ihre Familien haben wir bis Ende Dezember 2020 durchgeführt.

Ab Januar 2021 wurden wieder alle Schulen geöffnet. Somit durften wir auch unseren Kindergarten unter strengen Corona-Auflagen (tägliche Temperatur-messung, Abstandsregel, Händewaschen, Gesichtsmasken) wieder in Betrieb nehmen. Ebenso unsere Küche.

Den erneuten Lockdown von März bis Mai 2021 überbrückten wirdurchsportliche und spielerische Aktivitäten, künstlerische Angebote sowie Nachhilfeunterricht auf unserem Projektgelände. Dadurch haben wir die Kinder und Jugendlichen in einen strukturierten Alltag eingebunden, sie gefördert und ihnen Gemeinschaftserlebnisse ermöglicht.

Wegen der beiden Lockdowns hat sich in Kenia in diesem Jahr der Schuljahresbeginn von Januar auf Juli verschoben. 13 Kindergartenkinder haben im Juli ihren Abschluss gefeiert und sind in die erste Klasse der Primary School gewechselt. Bei den Hauptschülern verzeichneten wir 7 Absolventen, von denen wir 4 als Secondary – Schüler weiterfördern. Ein Schüler wird eine Ausbildung zum Mechaniker im Oktober beginnen. Zwei Secondary-Schüler haben die Schule erfolgreich abgeschlossen, beide werden im Oktober ein Studium in einem College aufnehmen.

Aktuell unterstützen wir 170 junge Menschen, die sich aufgliedern in:

  • 35 Kinder des vereinseigenen Kindergartens (Vorschule)
  • 113 Schülerinnen und Schüler in Primary Schools (Grund- und Hauptschulen)
  • 22 Jugendliche und junge Heranwachsende, die eine Secondary School, ein College oder eine Universität besuchen bzw. eine Berufsausbildung absolvieren.

Exemplarisch für unsere Arbeit möchte ich zwei herausragende Einzelfallbeispiele anführen:

  • Ruth: Ruth ist im Slum von Mombasa aufgewachsen, der Vater ist vor einigen Jahren verstorben, die Mutter war schwer erkrankt. Ruth wurde als Secondary-Schülerin in unser Projekt aufgenommen. Nachdem sie einen sehr guten Schulabschluss erreicht hat, hat sie im letzten Jahr einen Kurs in Informationstechnologie besucht, den sie ebenfalls mit einem hervorragenden Ergebnis (Level A) abgeschlossen hat. Im September dieses Jahres hat sie an der Universität in Kilifi (nähe Mombasa) ein Bachelor-Studium in Englisch und Linguistik begonnen.
  • Brian: Brian ist ein junger Mann mit einer geistigen Behinderung. Er kam als 10jähriges Kind in unser Projekt und ist jetzt 21 Jahre alt. Bis Juli dieses Jahres hat er eine Sonderschule besucht. Aufgrund seines Fleißes und seiner Zuverlässigkeit hat ihn die Schule nach seinem Abschluss als Hilfskraft für einfache Tätigkeiten, z. B. Tiere hüten und versorgen, eingestellt. Er hat nunmehr ein bescheidenes monatliches Einkommen, mit dem er auch seine Großmutter unterstützen kann. Mit dem Erreichen der Selbstständigkeit endete Brains Förderung durch hope.

Mit den Angehörigen unserer Kinder und Jugendlichen arbeiten wir eng zusammen. Wir legen dabei Wert auf Augenhöhe, Transparenz und Mitwirkung. In regelmäßigen Informations- und Sprechtagen informieren unsere Sozialarbeiterinnen die Angehörigen über das Projekt und die Förderbedingungen. Bei Bedarf besuchen sie die Angehörigen vor Ort, um im Einzelfall Absprachen zu treffen.

Zum kenianischen Gesundheitsministerium haben wir eine Kooperation aufgebaut, die unseren Kindern unmittelbar zugutekommt.

Ein Arzt aus dem Gesundheitsministerium hat die Angehörigen unserer neuen Kindergartenkinder über die Tropenkrankheit Malaria aufgeklärt, die in Kenia immer noch die Hauptursache für die hohe Sterblichkeit von Kindern unter 5 Jahren ist. Die Erwachsenen erhielten Informationen über vorbeugende Maßnahmen und über die richtige Handhabung des Moskitonetzes, das jedes Kind zusammen mit seiner neuen  Schuluniform erhalten hat.                                
 

Zum Schutz gegen Masern haben unsere Sozialarbeiterinnen, ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsministerium, für 30 Kinder, die noch nicht geimpft waren, eine Impfaktion durchgeführt.

Abschließend können wir festhalten, dass wir – trotz der widrigen Bedingungen – auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Während der Lockdowns haben wir Lebensmittel an die Kinder und ihre Angehörigen verteilt und Aktivitäten für die Kinder und Jugendlichen auf unserem Projektgelände durchgeführt. Unsere engagierten Sozialarbeiterinnen haben engen Kontakt zu den Angehörigen und den Kindern und Jugendlichen gehalten. Dadurch ist es uns gelungen, bei den Kindern und Jugendlichen die Bindung zum Projekt aufrecht zu erhalten und nahezu alle wieder in den Schulbetrieb zu integrieren.

Auch Sie/Ihr sind/seid uns in dieser Zeit treu geblieben. Nur mit Ihrer/Eurer Unterstützung können wir den jungen Menschen und ihren Angehörigen helfen und solche Erfolge erzielen, wie bei Ruth und Brian beschrieben.

Immer wieder erhalten wir von Ihnen/Euch äußerst wertschätzende Rückmeldungen in Bezug auf unsere Arbeit.

Ihre/Eure Treue, Ihre/Eure Unterstützung und Ihre/Eure Wertschätzung besonders in diesen schwierigen Zeiten, sind für uns immer wieder Motivation, uns den schwierigen Aufgaben in Mbale/Kenia zu stellen.

Dafür sei Ihnen/Euch sehr herzlich gedankt.

Ihre/Eure

Marlies Huber-Boch

1. Vorsitzende