Infobrief Oktober 2022

Liebe Freundinnen und Freunde von hope,

der Ukraine-Krieg und die dadurch verursachten Preissteigerungen für Lebensmittel trifft die Menschen in Kenia besonders hart. Zum Teil sind die Kosten für Reis, Mais, Weizen, Zucker und Bohnen um über 50 % gestiegen. Dies hat auch Auswirkungen auf unser Projekt, wo wir unseren Schülerinnen und Schülern täglich ein warmes Mittagessen zubereiten, den Kindergartenkindern zusätzlich ein warmes Frühstück. Die mit uns kooperierenden Schulen haben aufgrund der gestiegenen Preise die Schulgebühren angehoben.

Wir stehen nunmehr vor der Herausforderung, unser Ernährungsprogramm und die Bildung unserer ohnehin bedürftigen und benachteiligten Kinder und Jugendlichen trotz der gestiegenen Kosten aufrecht zu erhalten.

Aufgrund dieser dramatischen Entwicklung haben wir für sechs besonders arme Familien ein Projekt ins Leben gerufen, das von den kenianischen Ministerien für Landwirtschaft sowie Gesundheit und Ernährung gefördert und praktisch unterstützt wird. Die bedürftigen Familien erhalten Informationen und praktische Anleitung darin, auf kleinem Raum Gemüse und Mais für den eigenen Bedarf anzubauen („kitchen gardening“).

Aufgrund der Schulschließungen während der Coronapandemie haben sich im Jahr 2021 in Kenia die Einschulungs- und Ferientermine verschoben. Im laufenden Jahr 2022 hat die Regierung für den Zeitraum Mai bis November ein Kurzschuljahr eingerichtet. Dadurch soll ab 2023 wieder der übliche Schuljahresrhythmus mit Neueinschulungen im Januar, den großen Ferien im Sommer und den Abschlussprüfungen im November/Dezember ermöglicht werden. Für dieses Jahr hat es zur Folge, dass

  • im März eine zusätzliche Hauptschulabschlussprüfung stattfand, deren Absolventen wir im Übergang in den Beruf und in weiterführende Schulen unterstützen,
  • im Mai ein zusätzlicher Jahrgang von Neu-Einschulungen in die 1. Grundschulklasse und von Neuaufnahmen in unseren Kindergarten zu organisieren waren und
  • im November/Dezember erneut Schulabschlussprüfungen stattfinden werden.

Im Folgenden möchte ich Ihr/Euer Augenmerk auf die Ausbildung unserer Schulabgängerinnen und Schulabgänger lenken, da es ein wichtiges Ziel unseres Projektes ist, den jungen Menschen einen Berufsabschluss und damit ein Leben mit einem eigenen Einkommen und in Selbstständigkeit zu ermöglichen.

Drei junge Erwachsene haben zu Beginn des Jahres ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen: eine junge Frau hat eine Ausbildung zur Sozialarbeiterin absolviert, zwei junge Männer haben eine Maurerlehre beendet. Alle drei haben mit Unterstützung durch unsere Sozialarbeiterinnen Arbeitsstellen gefunden und verdienen nunmehr selbstständig ihren Lebensunterhalt.

Für die künftigen Schulabgänger und deren Angehörige haben wir berufliche Informationsveranstaltungen durchgeführt:

  • Im April waren Ausbilder, Handwerksmeister und Berater eines

    Ausbildungszentrums in unserem Projekt zu Besuch und haben die jungen

    Menschen und ihre Angehörigen über technische Berufe informiert.

  • Im September haben unsere Mitarbeiterinnen mit einer Gruppe von

    Angehörigen zwei Berufsschulen in Kisumu besucht. Hierbei stand im Fokus,

    Mädchen, die im Dezember den Hauptschulabschluss absolvieren, über    

    Berufsausbildungen zu informieren und sie hierfür zu motivieren.

    Die besuchten Berufsschulen bieten Ausbildungen zur Schneiderin, zur

    Friseurin und Kosmetikerin und in der Produktion von Lebensmitteln und  

    Getränken an.

Aktuell unterstützen wir 161 junge Menschen, die sich aufgliedern in:

  • 31 Kinder des vereinseigenen Kindergartens (Vorschule)
  • 108 Schülerinnen und Schüler in Primary Schools (Grund- und Hauptschulen)
  • 22 Jugendliche und junge Heranwachsende, die eine Secondary School, ein

    College oder eine Universität besuchen bzw. eine Berufsausbildung

    absolvieren.

Zu unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kenia zählen:

  • die Projektmanagerin, die die Gesamtverantwortung für das Personal, die Finanzen, die Projektabläufe und die Verbindung zu hope e. V. Deutschland innehat,
  • zwei Sozialarbeiterinnen, die sich um die schulische, berufliche und persönliche Entwicklung der Kinder, Jugendlichen und jungen Heranwachsenden kümmern, mit den Angehörigen zusammenarbeiten und die Kontakte zu den kooperierenden Schulen, Hochschulen und Ausbildungszentren pflegen,
  • drei Lehrkräfte an unserer Vorschule, die die Kinder in drei Klassen unterrichten und betreuen,
  • eine Hauswirtschaftskraft, die für die täglichen Mahlzeiten und die Reinigung der Gebäude verantwortlich ist sowie
  • ein Security-Team, das Tag und Nacht für die Überwachung und die Sicherheit auf unserem Projektgelände sorgt.

Um die Hilfen für die notleidenden jungen Menschen zu gewährleisten, sind wir auf Ihre Patenschaften und Spenden angewiesen, wodurch Sie uns auch im zurückliegenden Jahr wieder großartig unterstützt haben.  Besonders hervorheben möchte ich hierbei das Engagement der Schüler*innen, Eltern und Lehrer*innen

  • der Paula-Fürst-Schule Oberderdingen mit ihrem Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt 2021 und beim Sommerfest und
  • des Progymnasiums Bad Buchau beim diesjährigen Federseelauf.

Die Erlöse aus diesen Veranstaltungen kamen unserem Verein zugute.

Durch die Einnahmen von Patenschaften, Spenden und Sonderaktionen können wir dennotleidenden und bedürftigen Kindern und Jugendlichen sowie ihren Angehörigen durch vielfältige Hilfen eine Lebensperspektive vermitteln.

Hierfür bedanken wir uns sehr herzlich.

Ihre/Eure

Marlies Huber-Boch, 1. Vorsitzende

Termine

  • Freitag, 14. Juli 2023, 20.30 Uhr: Vortrag über unsere Projektarbeit in Kenia bei der literarischen Serenade der Seelsorgeeinheit Karlsdorf-Neuthard-Büchenau in der Bibliothek am Mühlenplatz in Karlsdorf.